Hauptversammlung 4.0 oder Verbleib in der Steinzeit?

Vielbeschäftigte Briefkästen der Aktionäre deutscher Konzerne

Kennen Sie das? Blick in den Briefkasten. Schon wieder eine Einladung zur Hauptversammlung. Eilige Post von der Hausbank. Ich sollte angeben, ob ich an der teilnehme. Mitgeschickt wird auch eine kleine Broschüre über den Ablauf. Der Briefkasten freut sich. Er wird wieder gebraucht. Und ich? Ich frage mich: Geht das auch digital?

Diese Briefeinladungen sind nur eines von vielen Beispielen, die zeigen: Die Umsetzung der Digitalisierung steckt noch in ihren Kinderschuhen. Klar, es gibt Risiken. Datensicherheit. Hackerangriffe. Aber wie viele Briefsendungen werden in den nächsten Wochen noch verschickt werden? Alleine die Papiermenge dürfte Unmassen an Bäumen kosten. Auch wenn die digitalen Versionen als pdf-Datei ebenso die Umwelt belasten: So doch deutlich geringer.

Auch das Thema Digitalisierung der Hauptversammlungen steht noch ganz am Anfang. Wie wäre es denn, wenn mit einer Live-Übertragung? Damit könnte vermutlich die Anzahl der Aktionäre erhöht werden, die an der Hauptversammlung teilnehmen.

Vermutlich ist die Umsetzung noch komplex. Aber Versuche haben noch nie geschadet. Nur so kann Neues entstehen. Langfristig wird es sicherlich auch Lösungen geben, die eine Abstimmung via Live-Übertragung ermöglichen. Klar, die Umsetzung und Konzeption kostet Geld. Aber die Präsenz-Hauptversammlung ebenso. Mal ganz davon abgesehen, welche Belastungen für die Umwelt durch die gefahrenen Kilometer anfallen werden.

Ja, Sie haben Recht. Persönliche Kontakte können bei einer Präsenz-Hauptversammlung besser gepflegt werden. Das Kommunikationsverhalten hat sich jedoch in den letzten Jahren sehr stark verändert. Die heutigen Teenies kommunizieren ganz anders als ich es in meiner Jugend getan habe – und auch ich habe gerade erst die 30 überschritten. Die Generation Z, wie die ab 1998 Geborenen bezeichnet werden, sind die Zukunft unseres Landes.

Doch wieder zurück zum Thema Innovationen: Ein Vergleich der Investitionen in Innovationen der börsennotierten Unternehmen zeigt: Die Unternehmen im TecDAX investieren den größten Anteil ihrer Umsatzerlöse wieder in Innovationen. Deutlich mehr als ein DAX-Unternehmen. Dies mag am Index liegen. Auch wenn sich Investitionen in Innovationen kurzfristig nicht im Aktienkurs widerspiegeln – zumindest nicht die letzten Jahre. Möglicherweise wird sich dies irgendwann umkehren.

Fazit: Auf zur Hauptversammlung 4.0. Einen Versucht ist es allemal wert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

48 + = 56