Delivery Hero im Wachstumsmodus: Was die Q3-Zahlen wirklich aussagen

Delivery Hero meldet für das dritte Quartal starkes Wachstum und stellt in seiner Mitteilung „ausgezeichnete Ergebnisse“ in den Vordergrund. Doch wie viel Substanz steckt wirklich dahinter? Die entscheidende Frage bleibt offen: Schlägt sich dieses Wachstum auch in einer echten Profitabilität nieder? Ein genauer Blick zeigt, warum das Unternehmen trotz hoher Umsätze vor langfristigen Herausforderungen steht.

Ein Blick in die Quartalsmitteilung

Mein erster Eindruck? Kurz und bündig mag gut sein, aber aussagekräftig ist so eine Quartalsmitteilung nicht. Wie sieht es mit der Profitabilität von Delivery Hero aus? Gute Frage. „Delivery Hero gibt ausgezeichnete Ergebnisse für Q3 bekannt und aktualisiert den Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024“ – so lautet die Überschrift der Quartalsmitteilung. Das Wort Wachstum kommt auf den rund fünf Seiten besonders häufig vor. Dabei ist meist nicht das Umsatzwachstum gemeint, sondern das GVM-Wachstum. Weiterlesen

Serie Risiko Bilanz – wo man genauer hinschauen sollte: Wie ein Verlust als Gewinn dargestellt wird

Delivery Heros kreative Kennzahlen

Freitagabend, nach einer anstrengenden Woche, der Magen knurrt. Wer hat da noch Lust auf Kochen? Ein paar Klicks und Essen ist bestellt. Lieferung nach Hause. Und dass in weniger als einer Stunde. Das Essen selbst abholen? Muss nicht sein. Dann lieber bei einem anderen Lieferservice bestellen. Auch ich nutze ab und zu diesen „Luxus“. Was auffällt? Die Lieferung bieten viele nicht an, so zumindest in meiner Umgebung. Da kommt die Frage auf: lohnt sich das Ganze überhaupt?

Das ist eine gute Frage. „Obwohl der Umsatz sich mehr als verdoppelt hat, ist das Unternehmen kaum rentabler geworden. Delivery Hero hat bislang nicht belegt, dass das Geschäftsmodell skalierbar ist.“ So wurde ich im Aktiendossier der Wirtschaftswoche vor zwei Jahren zitiert. Diese Frage stellt sich immer noch, wie ich finde. Denn warum sonst sollten kreative Kennzahlen genutzt werden, um ein defizitäres Geschäft als profitabel darzustellen? Wie Delivery Hero dies macht? Schauen wir uns dazu die Details an. Weiterlesen

Lehren aus Wirecard (16) – Neue DAX-Regeln und Corona befeuern Bilanzkosmetik

Sie sind da: Die neuen DAX-Regeln. Diesen Sommer wurde deutlich, dass die e derzeitigen Regelungen für die Aufnahme in den DAX dringend reformiert werden müssen, denn diese führten zu folgendem fragwürdigem Vorgehen: Die Deutsche Lufthansa flog hochkant aus dem DAX, denn durch die Corona-Pandemie waren die Zahlen des DAX-Konzerns massiv eingebrochen.

Wirecard blieb im DAX, obwohl der Zahlungsdienstleister zu dem Zeitpunkt bereits Insolvenz angemeldet hatte. Ein insolventer DAX-Konzern, bei dem es massive Vorwürfe wegen Bilanzmanipulationen, Geldwäsche und zahlreicher weiterer Vergehen gab verbleibt vorübergehend im DAX? Der Schreck dieser Tatsache war deutlich größer, als der Aufstieg des Lieferservices Delivery Hero in den DAX.

Schön und gut? Leider nicht. Weiterlesen

Delivery Hero löst Wirecard ab – Analyse eines Start-ups im DAX

Ab heute ist ein junges Start-up aus Berlin im DAX: Delivery Hero. Die Nachfolge wurde bereits zunehmend kritisiert. Schauen wir uns die Zahlen und den Aufsichtsrat des Unternehmens genauer an.

Aufsichtsrat bei Delivery Hero

Im Vergleich zu Wirecard hat der DAX-Neuling bereits Ausschüsse gebildet – darunter übrigens auch einen Prüfungsausschuss. Auch wenn das Gremium mit den derzeit sechs Mitgliedern sicherlich vergrößert werden muss: Beim Thema Diversität ist es den DAX-Kollegen weit voraus.

Dies betrifft nicht nur die verschiedenen Nationalitäten im Gremium, sondern auch die Altersstruktur und die Geschlechterdiversität. Hier kann man dem Börsenneuling nichts vorwerfen. Sicherlich sind einige Mitglieder noch sehr jung – allerdings verfügen sie über die notwendige Digitalkompetenz, die die Einschätzung des Geschäftsmodells von Delivery Hero erforderlich macht. Weiterlesen