Serie Bilanzskandale: Gefährdete Bilanzposten durch die digitale Transformation

Innovationen. Disruption. Innovative Geschäftsmodelle. Begriffe, die nicht nur in den Medien immer wieder auftauchen. Auch bei der Analyse von Bilanzen kommt dem sog. immateriellem Vermögen eine immer größere Bedeutung zu. Das Interesse daran ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Auch mir liegt das Thema sehr am Herzen, denn schließlich habe ich darüber meine Dissertation geschrieben. Ich habe mich zwar sehr gefreut, als ich endlich das Buch und den Titel in der Hand hielt. Doch freut es mich umso mehr, dass das Thema an Aktualität nicht verloren hat, ganz im Gegenteil.

Leider ist das immaterielle Vermögen daher auch immer anfälliger, manipuliert zu werden. Denn anders als bei materiellem Vermögen wie beispielsweise Maschinen und Gebäuden, hat es keine physische Substanz und die Bewertung ist deutlich komplexer. Auch im Falle von Wirecard haben nicht nur die in der Bilanz ausgewiesenen 1,9 Milliarden Euro nicht in der Höhe des Buchwertes existiert. Insbesondere auch beim immateriellen Vermögen ist die Frage, inwieweit dieses werthaltig ist.

Was haben die Fälscher gemacht?

In dem Fall, den ich Ihnen mitgebracht habe, geht es um das Thema Entwicklungskosten. Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen diese im HGB aktiviert werden. Sofern die Entwicklungsleistungen nicht selbst erbracht, sondern an Dritte ausgelagert wird, besteht dieses Problem nicht. Weiterlesen