Update Bilanzskandale: Steinhoff kann atmen – vorerst

Steinhoff kann atmen. Vorerst. Laut einer Meldung des FINANCE Magazins vom 17. Dezember 2018 haben sich die Gläubiger zur Umschuldung bereit erklärt. Damit werden Schulden in Höhe von 7,7 Milliarden Euro erst Ende 2021 fällig.

Selbst wenn dies dem angeschlagenen Unternehmen etwas Luft verschafft: Die Kuh ist damit noch lange nicht vom Eis. Die Aufklärung des Bilanzskandals zieht sich weiter hin. Noch liegen von pwc, die mit der Untersuchung beauftragt wurden, keine offiziellen Ergebnisse vor, da sich dies verzögert. So wurde vor gut einem Jahr mitgeteilt, dass bis Ende 2018 die ersten Ergebnisse vorliegen sollen.

Konjunkturaussichten erschweren die Sanierung

Auch wenn neben den Schulden auch die Zinszahlungen erst Ende 2021 fällig werden, bleiben dem Unternehmen für die Sanierung drei Jahre Zeit. Selbst wenn dies auf den ersten Blick nach viel Zeit wirkt – so sind drei Jahre schneller um als man denkt. Ferner sind Konjunkturaussichten eher auf Abkühlung als weiteren Boom ausgerichtet.

Ein dauerhafter Aufschwung und Boom hat es noch nie gegeben – das wird dieses Mal auch nicht anders sein, denn die Zeichen der Weltwirtschaft weisen auf eher unsichere Zeiten hin. Noch gibt es keine Klarheiten in Bezug auf den Brexit, die EU befindet sich seit einer Weile in einer schweren Ehekrise deren Ende nicht absehbar ist und global betrachtet sorgen Trump, zunehmende Handelshemmnisse aber auch die schlechteren Konjunkturaussichten in China für Unruhe.

Aufklärung des Bilanzskandals und notwendiger Erfolgskurs

Der Aufschub der Gläubiger muss nicht nur genutzt werden, um den Bilanzskandal aufzuarbeiten, sondern auch, um das operative Geschäft voranzubringen. Denn der Liquiditätsaufschub wird dem Unternehmen langfristig nur dann das Überleben sichern, wenn die bestehenden Probleme – auch jenseits der Liquiditätslage – angegangen werden.

Nicht nur das Vertrauen der Anleger, sondern auch erfolgreiche Produkte wird Steinhoff brauchen, um aus der Krise herauszukommen. Die verschiedenen Geschäftsfelder des Konzerns sorgen möglicherweise dafür, dass dies gelingen kann.

Fazit: Auch wenn die Meldung zu Steinhoff aus Sicht der Investoren endlich wieder positiv ist, muss die Kuh langfristig vom Eis gebracht werden.

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