Fortbildung für Kanzleimitarbeiter – von der Kür zur Pflicht auf dem Weg zur Zukunftskanzlei!

Wenn es um das Thema „Zukunftskanzlei“ geht, dann geht es oft um das Thema „digitale“ Zusammenarbeit mit dem Mandanten.

Viele Kollegen verlieren hierbei aus den Augen, dass es für die Zukunftskanzlei von Morgen wichtiger sein wird, gut ausgebildetes Fachpersonal zu haben, um sich den kommenden Herausforderungen zu stellen.

Typisierung der Kanzleimitarbeiter

Dazu ist es wichtig, sein Personal und auch die Stärken des Personals einzuschätzen. Hierbei kristallisieren sich i.d.R. zwei Typen heraus: Auf der einen Seite hat man die technikaffinen Mitarbeiter, die Spaß am digitalen Arbeiten haben, für die das Einrichten, Testen und Entwickeln von Schnittstellen das Höchste ist. Auf der anderen Seite gibt es den fachlich starken Mitarbeitertyp. Dieser Typ Mitarbeiter hat an der Analyse, Aufbereitung und Weitergabe der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen große Freude.

Will man sich richtig positionieren, braucht man beide Typen. Denn nur wenn alle Schnittstellen genutzt werden, um durch Automatisierung und digitale Bearbeitung der Buchhaltung (tages-) aktuelle Zahlen zu erhalten, kann eine vernünftige betriebswirtschaftliche Beratung erfolgen. Denn die früher übliche Bereitstellung von Auswertungen, oft erst 4-6 Wochen nach dem Ende des Auswertungszeitraums, hat diese aufgrund der langen Dauer obsolet gemacht.

Daher sollte jede Kanzlei sich überlegen welche Mitarbeiter in welche Richtung streben und entsprechend Fortbildungen anbieten.

Fachassistent für Rechnungswesen und Controlling

Für die Analytiker empfiehlt sich z.B. der Fachassistent für Rechnungswesen und Controlling (FARC). Inzwischen gibt es viele verschiedene Anbieter bei denen sich die Steuerfachangestellten auf die, bei der jeweiligen Kammer abzulegenden Prüfung, vorbereiten können. Das Hauptaufgabengebiet des FARC ist die Unterstützung des Berufsträgers durch seine Zuarbeit im Bereich betriebswirtschaftliche Beratung. Dazu gehören sowohl die Jahresabschlussanalyse als auch die Beratung im Rahmen von Unternehmensnachfolgen oder bei betriebswirtschaftlichen Fragen zur laufenden Geschäftstätigkeit.

Unterstützung bei Beratungsleistungen

Schaut man sich die aktuellen Analysen zur Zukunft unseres Berufsstandes an, so werden wir einen immer höheren Umsatzanteil durch Beratungsleistungen erzielen. Diese Beratungen müssen aber auch vor- und nachbereitet werden und genau hier kann der Fachassistent uns unterstützen.

Um für diese Beratungsleistungen aktuelle Zahlen zu haben bzw. zu bekommen, ist es aber auch mindestens genauso wichtig, alle Möglichkeiten der Automatisierung durch die Digitalisierung der kaufmännischen Prozesse auszuschöpfen. Um aber alle Möglichkeiten überhaupt zu erkennen und dann auch nutzen zu können, brauchen die Mitarbeiter hier eine solide Aus- und Fortbildung. Lange Zeit gab es keine Lehrgänge oder Ähnliches, zwischenzeitlich gibt es einige Anbieter und Kollegen, die solche Kurse für Mitarbeiter von Steuerkanzleien anbieten. Dabei hat sich gezeigt, dass wie in vielen anderen Bereichen auch, Kurse von Praktikern für Praktiker meist am effektivsten sind, da oft gleiche oder ähnliche (Anfangs-)Fehler gemacht werden und Prozesse praktisch anders funktionieren als theoretisch.

Fazit

Unsere Erfahrung zeigt, dass nur so die Datenbasis für eine vernünftige betriebswirtschaftliche Beratung geschaffen werden kann. Zu guter Letzt steigert man als Arbeitgeber natürlich deutlich seine Attraktivität im immer stärker umkämpften Markt um Fachkräfte in unserer Branche. Gerade die digital Natives, die jetzt Ihre Ausbildungen antreten, entscheiden sich für Kanzleien in denen Sie Auf- und Weiterbildungschancen in möglichst vielen Bereichen haben.

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