Wie DAX Konzerne unter der Corona-Pandemie leiden: Vergleichbarkeit eingeschränkt

Im DAX gab es im letzten Jahr einiges an Bewegung. Dies lag nicht nur an dem insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard, dessen Bilanzen offenbar erheblich manipuliert wurden. Vor allem auch die Corona-Pandemie sorgte für den Abstieg der Lufthansa aus der ersten Börsenliga. Im DAX gibt es sicherlich auch Profiteure der Krise. Daher stellt sich die Frage: Wie waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die DAX-Konzerne denn tatsächlich? Die Zwischenberichte zum dritten Quartal 2020 liegen seit einigen Wochen vor.

Die gewünschte Vergleichbarkeit ist leider sehr eingeschränkt. Die Gründe? Seit einigen Jahren müssen die Unternehmen keine ausführlichen Quartalsfinanzberichte veröffentlichen, eine entschlackte Quartalsmitteilung ist ausreichend. Aus Unternehmenssicht sicherlich sehr erfreulich, denn zwei Drittel der DAX-Konzerne nutzen mittlerweile die Erleichterung einer knappen Quartalsmitteilung.

Fehlende Angaben zu Quartalszahlen

In der Kürze liegt die Würze? Leider nein. Denn wie meine Untersuchung der Quartalsberichte zum 30. September 2020 gezeigt hat, geht die Kürze häufig einher mit fehlenden Informationen, wie beispielsweise den Umsatzerlösen im dritten Quartal. Doch gerade in einer Wirtschaftskrise sind solche Kennzahlen für Investoren wichtig, vor allem in der Corona-Pandemie, denn die Umsätze hängen – anders als in einer „normalen“ Wirtschaftskrise – von der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus und den damit verbundenen Einschränkungen ab. Dies zeigt sich derzeit besonders deutlich an der Frage, wann klar ist, ob und wann derzeit geschlossenen Geschäfte wieder öffnen dürfen.

Wie sieht es denn mit den Angaben zur Kurzarbeit aus? Darüber berichten lediglich drei Konzerne. Für genauere Informationen darüber müssen Investoren und die Stakeholder sich bis zur Veröffentlichung des Geschäftsberichtes gedulden.

Welche Unternehmen bereits im Zwischenbericht über Kurzarbeit berichtet haben und welche Informationen sie offenlegen, lesen Sie in meiner Studie „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zwischenberichterstattung“ in der Zeitschrift PiR – Internationale Rechnungslegung 2/2012 vom 12.02.2020 erscheint.


Hier finden Sie weitere Information zu PiR – Internationale Rechnungslegung

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

33 − = 32