Serie: „Prüfungsschwerpunkte der DPR unter der Lupe“ (2/6): Wertminderung von Vermögenswerten nach IAS 36

Ist die Corona-Pandemie ein Triggering-Event? Eine Frage, die sicherlich bei vielen Unternehmen mit „ja“ beantwortet werden kann. Ist dies problematisch? Nur falls hohe Wertminderungen drohen, was sicherlich bei vielen Unternehmen der Fall sein dürfte, da dies auf die Überzahl wahrscheinlich zutrifft. Doch nun der Reihe nach.

Ein weiterer Prüfungsschwerpunkt der DPR im Jahr 2021 ist die Wertminderung von Vermögenswerten. Dies betrifft also nicht nur den Goodwill bzw. die gesamten immateriellen Vermögenswerte, sondern das gesamte Vermögen der Unternehmen. Somit muss bei der Erstellung des Jahresabschlusses 2020 sorgfältig geprüft werden, ob ein oder mehrere Indikatoren für eine Wertminderung nach IAS 36 vorliegen.

Annahmen bergen Streit-Potenzial

Unternehmen müssen bei ihren Cashflow-Schätzungen mehrere Zukunftsszenarien berücksichtigen. Hier geht es also um die Frage, wie lange die Rezession aufgrund der Corona-Pandemie anhält. Volkswirte haben hier in den letzten Monaten von den sog. V-, U- und L-Szenarien gesprochen. Durch die teilweise täglichen Gesetzesänderungen scheint die Prognose des Cashflows eine schwierige Aufgabe für die Unternehmen zu werden. So hängen die zukünftigen Zahlungsflüsse einiger Branchen sehr stark von den Einschränkungen aufgrund der Ausbreitung der Corona-Pandemie ab.

Es ist daher ratsam, in einer transparenten Darstellung, die Veränderung wesentlichen Annahmen im Vergleich zum vorhergehenden Werthaltigkeitstest anzugeben. Darüber hinaus sollte offengelegt werden, wie die erhöhte Unsicherheit des Cashflows sowie des Diskontierungszinssatzes berücksichtigt wurde.

Hohe Wertminderungen werden die Gewinne der betroffenen Unternehmen belasten. Daher werden die Herausforderungen bei der Bewertung, die zu Wertminderungen führen, sicherlich für einige hitzige Debatten sorgen. Sicherlich kein erfreuliches Thema.

Lesen Sie nächste Woche im dritten Teil, mit welchen Herausforderungen vor allem Kreditinstitute zu kämpfen haben werden.


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