Auch „Einfaches“ will gelernt sein: Finanzinformationen verständlich präsentieren

Kurz und knapp. Verständlich. Erläuterung grafischer Darstellungen. Kein Fachchinesisch. Kurze Beschreibung der Ergebnisse und deren Auswirkungen. So wünscht man sich die Darstellung von Finanzinformationen. In der Realität ist dies leider oft nicht der Fall.

Nur wer verstanden wird, dem wird auch zugehört. Andernfalls verliert das Publikum schnell die Aufmerksamkeit und das Interesse. Ein Griff zum Smartphone und der Zuhörer ist nur noch physisch anwesend. Kann dies gewünscht sein? Nein, sicherlich nicht.

Was ist zu tun? Führungskräfte, die Finanzinformationen präsentieren müssen, sollten entsprechende Weiterbildungen erhalten. Eine verständliche Information wird ihr Publikum nicht erreichen, wenn sie lediglich abgelesen wird. Auch wenn der Redner sich nicht alles merken kann:
Ein reines Ablesen von langen Texten macht das Zuhören oft schwierig. Daher sollten die Führungskräfte in Reden vor Publikum geschult werden. Dies ist reine Übungssache und wird teilweise stark vernachlässigt. Durch entsprechende Übung wird die Führungskraft routinierter und kann auch so leichter mit kritischen Fragen aus dem Publikum umgehen. Am Ende also ein Gewinn für alle: Das Unternehmen, die Führungskraft, die Zuhörer.

Nicht nur der Stil, sondern auch die inhaltliche Darstellung der Finanzinformationen sollten die Zuhörer ansprechen. Lange und schwierig zu verstehende Sätze werden nicht für Aufmerksamkeit sorgen. Es ist für einen Redner oft leichter sich hinter Fachvokabular zu verstecken. Wie heißt es doch so schön: Nichts ist so schwierig, wie etwas Schwieriges einfach zu erklären. Das will gelernt sein.

Bei Fachvokabular werden in die deutsche Sprache vermehrt englische Wörter eingebaut. Da spricht die Rednerin von der Performance des Unternehmens und dem ROI. Das müsste doch für die Stakeholder wichtig sein. Was bitte? Was ist Performance, wer ist ROI und wo finde ich die Stakeholder? Bei genauerem Nachfragen ist die Übersetzung bzw. Bedeutung englischer Begriffe unklar. Auch wenn heutzutage Englisch vorausgesetzt wird: Wir sollten im Gegenzug nicht die deutsche Sprache vergessen. Vor allem aber auch die englischen Begriffe nicht immer einfach ins Deutsche übersetzen.

Fazit: Auch das scheinbar Einfache will gelernt sein – Finanzinformationen verständlich und für die Zuhörer interessant präsentieren. Bis zur nächsten Saison der Berichterstattung bleibt noch etwas Zeit.

Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag hier im NWB Experten-Blog:
Schluss mit dem Fachchinesisch auf den Hauptversammlungen

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