Corona in Bayern: Entlastung von Handwerksbetrieben und Sicherung von Ausbildungsplätzen

Der Freistaat Bayern stellt ab sofort weitere 4,3 Mio. € für die Förderung der Ausbildung im Handwerk zur Verfügung. Damit sollen Ausbildungsbetriebe im Handwerk während der Corona-Krise von Ausbildungskosten entlastet werden.

Hintergrund

Handwerk hat „goldenen Boden“, auch in Bayern: Im Jahr 2019 bildeten rund 205.100 Handwerksbetriebe 69.936 Auszubildende aus, 25.415 Lehrverträge wurden neu abgeschlossen. Der Handwerksanteil an allen Auszubildenden in Bayern beträgt immerhin rund 29 % (www.dasbayerischehandwerk.de/zahlendatenfakten). Auch in Bayern hat das Handwerk unter den Auswirkungen der Demographie und rückläufigen Schulabgängerzahlen zu leiden. Im Ausbildungsjahr 2018/2019 konnte die bayerische Gesamtwirtschaft 14,1 % aller angebotenen Ausbildungsstellen nicht besetzen. Dennoch: auch das bayerische Handwerk ist – wie bundesweit – eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft, insbesondere in Bezug auf die Ausbildungsleistung. In der Corona-Krise haben aber auch die (bayerischen) Handwerksbetriebe eine wirtschaftlich extrem herausfordernde Situation zu bewältigen. Dies gilt insbesondere für die Ausbildung junger Fachkräfte. Dort, wo gerade die bayerischen Handwerksbetriebe eine besondere finanzielle Belastung haben, will jetzt das bayerische Arbeitsministerium zusätzliche Finanzierungshilfe leisten.

Förderung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung

Ab sofort finanziert das Bayerische Arbeitsministerium mit einem Volumen von 4,3 Mio. € aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) den kompletten Eigenanteil der Handwerksbetriebe, den diese üblicherweise für die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) aufbringen müssen. Damit erhöht der Freistaat Bayern den Anteil der ESF-Förderung von bislang 14 % auf künftig 33 %. Das bedeutet: die Handwerksbetriebe müssen bei der sogenannten überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung keinen Eigenanteil mehr erbringen. Das führt zu einer spürbaren finanziellen Entlastung und sichert viele Ausbildungsplätze im bayerischen Handwerk. Mit dieser Investition in einen zukunftsfähigen Arbeitsmarkt stärkt der Freistaat Bayern den Nachwuchs im bayerischen Handwerk, nachdem rund 37.000 Auszubildende jährlich mit der ÜLU-Förderung unterstützt werden.

Förderung der Bildungsstätten-Modernisierung: Zusätzlich zur Unterstützung der Ausbildungstätigkeit von Handwerksbetrieben investiert der Freistaat Bayern auch in die Ausstattung hochmoderner Bildungsstätten im Handwerk. Damit die Bildungsstätten des Handwerks in Bayern künftig auch weiterhin auf dem neuesten Stand der Technologie ausbilden können, stellt der Freistaat Bayern zusätzlich ein Investitionsprogramm im Volumen von 10,5 Mio. € in 2020 zur Verfügung.

Bewertung

Die Co-Finanzierung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung ist als positiver Impuls für ein starkes Handwerk zu begrüßen. Mit der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU), die in den Bildungsstätten der Handwerksorganisationen stattfindet, finanzieren die Handwerksbetriebe bislang einen zusätzlichen Ausbildungsbaustein, den es so in anderen Ausbildungsbereichen nicht gibt. Gut ausgebildete Nachwuchskräfte im Handwerk sind aber gerade auch wichtig für die gesamte bayerische Wirtschaft.

Quelle


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