Corona-Serie: Wie im Science-Fiction Film – Hauptversammlungen werden wegen Corona reihenweise abgesagt

Ein Unternehmen nach dem anderen sagt seine für die nächsten Wochen terminierte Hauptversammlung ab. Während ich diesen Text schreibe, werden möglicherweise gerade weitere Entscheidungen diesbezüglich getroffen – auch wenn ich diesen Beitrag aus aktuellem Anlass an einem sonnigen Frühlingstag schreibe.

Vor allem, wenn draußen die Sonne scheint und der Frühling durchs Fenster schaut. Doch „normal“ ist nicht, was gerade passiert. Diese außergewöhnlichen Zeiten werfen gerade alles durcheinander. Damit der Beitrag auch in 24 Stunden noch aktuell ist, verzichte ich aus aktuellem Anlass auf die Nennung von Unternehmensnamen. Denn bis dahin haben sicherlich einige weitere Unternehmen ihre Hauptversammlung verschoben. 

Science-Fiction Film: Hauptversammlung auf unbestimmte Zeit verschoben:

Seit Monaten geplante Projekte werden innerhalb weniger Tage abgesagt. Im Schnelldurchlauf werden neue Prioritäten gesetzt. Unternehmen müssen Entscheidungen treffen: Warten wir noch oder sagen wir die Hauptversammlung ab? Planungen für Alternativtermine? Derzeit nicht möglich. Bei den Entwicklungen in dieser Woche traut man sich auch kaum zu überlegen, wie lange die Ausgangssperren dauern werden.

Ich suche immer noch den Knopf zum Umschalten, um von diesem Science-Fiction Film auf eine Komödie umzuschalten. Eine Schnulze wäre auch in Ordnung. Geht es Ihnen auch so? Wenn die derzeitige Realität ein Film wäre: Ich würde umschalten. Wer denkt sich denn so etwas aus? Unrealistisch. Leider ist dieser Film derzeit Wirklichkeit.

Hauptversammlungen im Sommerloch?

Wie geht es nun weiter? Gute Frage. Unsicherheit dominiert derzeit alles. Die Absage der Hauptversammlung lautet in der Regel: Auf unbestimmte Zeit. Der Sommer wird für viele sehr arbeitsreich werden – wenn bis dahin die Verbreitung des Corona-Virus eingedämmt werden konnte und die Ausgangssperren wieder aufgehoben werden können.

Anders als Theatervorführungen besteht die gesetzliche Pflicht zur Durchführung der Hauptversammlung. Was ist denn, wenn die derzeitige Situation bis Jahresende dauern wird? Es ist uns zu wünschen, dass dies nicht passiert. Nicht nur wegen den Hauptversammlungen. Aber auch wegen dieser. Denn ohne Hauptversammlung keine Dividende. Gerade durch den Ausbruch des Corona-Virus wird auch das Thema Risiko künftig sicherlich eine deutlich größere Rolle spielen. Ich bin gespannt auf die Hauptversammlungen, sofern sie denn irgendwann stattfinden.

Die Frage ist, wie die Terminierung der verschobenen Hauptversammlungen erfolgen wird, wenn planen wieder möglich ist. Dies wird eine sehr arbeitsreiche Zeit werden. Denn fraglich ist, ob die Räumlichkeiten vorhanden sind. Fällt der Termins in die Ferienzeit bedeutet dies neue Herausforderungen für Unternehmen.

Krise als Chance nutzen

Wir sollten uns derzeit für alles wappnen. Bei einer anhaltenden Dauer von Ausgangssperren und Versammlungsverboten bleibt nur eine Lösung: Die digitale Hauptversammlung. Diese Diskussionen laufen in den Medien auch gerade an. Denn wichtig ist bei einer Hauptversammlung schließlich nicht das Büffet. Entscheidend sind die Diskussionen, die Rede des Vorstands und Fragen von Aktionärsvertretern an die Unternehmen. Auch die Neuwahlen von Aufsichtsräten zählen dazu.

Der Gesetzgeber sollte – wenn andere derzeit dringlichere Themen geklärt sind – die Pflicht zur Präsenzveranstaltung einer Hauptversammlung überdenken. Dies sollte nicht zu lange warten. Denn nur bei der Zusicherung einer digitalen Durchführung können auch die Unternehmen dies entsprechend vorbereiten. Diese Umstellung im Schnelldurchlauf ist ohnehin schon herausfordernd genug. Doch wer weiß, wie lange die Ausgangssperren anhalten. Wenn sich die bis zum Jahresende ziehen würde, stehen wir vor noch größeren Problemen.

Der Corona-Virus beschleunigt aus der Not heraus die Digitalisierung wie nichts anderes. Ich habe diese Woche viele Telefonate und Video-Konferenzen geführt und den Eindruck: Ohne den Ausbruch des Corona-Virus hätte so manche Veränderung und Weiterentwicklung in Deutschland noch mindestens ein Jahrzehnt gedauert. Sehr schade, dass es erst soweit kommen muss.

Fazit:

Nun werden meine Beiträge zu „Corona-Themen“ doch zu einer Serie. Anders als bei meinen sonstigen Serien hoffe ich, dass mir der Stoff für Themen bald ausgehen wird. Ich befürchte aber, dies wird noch lange nicht der Fall sein. Dies wird nicht nur die Jahresabschlüsse 2020 betreffen, sondern auch die Relevanz einiger Inhalte in den Geschäftsberichten wie beispielsweise dem Risikobericht verändern. Genug für heute, auf zum Quarantäne-Sport.

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