Hauptversammlung digitalisieren: Zukunftsvision Hauptversammlung 2030

Chancen und Risiken einer Live-Video-Hauptversammlung

Digitalisierung. Transparenz. Da passt es doch, die Hauptversammlung zu filmen und auf Youtube hochzuladen. So hat es VW mit Ausschnitten aus der diesjährigen Hauptversammlung praktiziert. Und nicht nur Volkswagen. Es eröffnet sich ein Trend, Teile der Versammlung dort zu veröffentlichen. Das Potenzial wird bisher nur begrenzt genutzt. Die Digitalisierung bietet weitere Möglichkeiten, die Durchführung der Hauptversammlung zu modernisieren. Langfristig können dadurch Kosten verringert werden.

Digitalisierung ist in aller Munde. Gelebt wird sie nicht immer. Datenschutz – das ist oft das Argument. Datenschutz? Ist eine Papierrechnung per Post denn geschützter, wenn sie an den falschen Adressaten gerät? Schluss mit dem Lob: Wir müssen die Digitalisierung endlich vorantreiben. Stichwort Innovationen. Ansonsten droht Stillstand.

Die Kosten für die Durchführung einer Hauptversammlung sind nicht unerheblich. Zumindest mittel- bis langfristig könnte die Nutzung der digitalen Welt die Kosten reduzieren. Es entfallen hohe Kosten für Raummiete, Spesen, Verköstigung der Anwesenden. Andererseits muss eine zuverlässige Software eingesetzt werden, die bei der Einführung mit möglicherweise hohen Kosten verbunden ist.

Wie kann die Hauptversammlung 2030 aussehen? Anstelle des Anmietens einer Halle erhält jeder Aktionär einen Zugangscode für die Video-Hauptversammlung. Vorstand und Aufsichtsrat sitzen vor ihrem Laptop. Ort: Egal. Reisekosten für das Unternehmen: Keine. Und die Aktionäre? Die sitzen auch vor ihrem Laptop oder Tablet. Per Videoübertragung können sie die Hauptversammlung verfolgen. Abstimmungen erfolgen online durch einen Klick. Ergebnisse liegen sofort vor. Ein Moderator gibt den Aktionären das Wort in der Fragerunde. Auch Wahlen erfolgen per Knopfdruck und anonym.

Zukunftsmusik? Sicherlich. Jüngere Aktionäre werden dies sicherlich befürworten. Keine Reisekosten. Kein Einreihen in den Staus auf den Autobahnen oder überfüllte Züge. Keine Würstchen: Egal. Und ältere Aktionäre? Gute Frage. Ist ihnen das persönliche Zusammentreffen sehr wichtig? Wie ist es mit den Würstchen? Vermutlich wird ein Teil die Innovation befürworten, ein Teil sie ablehnen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Aber: Umgewöhnung geht oft schneller als gedacht.

Nachteile? Kritische Stimmen und Zwischenrufe können seitens des Unternehmens besser kontrolliert werden. Gefährlich? Womöglich. Persönliche Treffen fallen weg. Gefahr von Hackerangriffen. Stimmt. Manipulation von Abstimmungsergebnissen.

Fazit: Auch wenn die Video-Hauptversammlung derzeit noch nach Zukunftsmusik klingt, sollten trotz der bestehenden Risiken Innovationen nicht verschlafen werden.

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

67 − = 63