Prominente Steuersünder – Sonderausgabe: FC Bayern München (Teil 2)

Heute Teil 2 der kreativen Sparmaßnahmen im Steuersünder-Spezial. Nachahmung erneut nicht empfohlen!

Luca Toni – Keine Kirchensteuer in Italien?

In Erinnerung blieb Herr Toni wohl vor allem für seine prägnante Torjubelgeste – das Ohrschrauben. Kräftig geschraubt hat er in seinen Bayern-Jahren auch an der Kirchensteuer. Da es 2007 offenbar enorme Verständnisschwierigkeiten gab (sprachlich und steuerlich), zahlte Toni trotz Religionszugehörigkeit keine Abgaben. Die wurden mittlerweile nachgefordert: 1,5 Mio. € plus 200.000 € Säumniszuschläge. Am 23. Dezember entschied das OLG München die Schadenersatzklage von Luca Toni gegen dessen früheren Steuerberater und urteilte zu rund 3/4 gegen den Berater.

Xabi Alonso – Panini-Connection

Noch nicht abgeschlossen ist der Fall von Herrn Alonso, derzeit in Diensten des FCB. Der Vorwurf der spanischen Ermittler: Alonso soll in seiner Zeit bei Real Madrid die Einnahmen aus seinen Bildrechten nicht ordnungsgemäß deklariert haben. Zum gleichen Vorwurf zeigte sich Alonsos früherer Teamkollege Javier Mascherano kürzlich geständig. Mascherano verschwieg so dem Vernehmen nach 1,5 Mio. € Einnahmen.

Franz Beckenbauer – Lichtgestalt

Der Sommermärchen-Skandal – zumindest in steuerlicher Hinsicht wird Herr Beckenbauer ja nicht belangt. Das hat er allerdings auch schon hinter sich. 1976, damals noch als Spieler bei den Bayern, lies er seinen Steuerberater eine nur scheinbar geschickte Konstruktion zur Steuervermeidung aufsetzen. Diese resultierte dann in einer Nachzahlung von 1,8 Mio. DM. Einem Strafverfahren entging Beckenbauer wohl nur aufgrund dubioser Verflechtungen zwischen Sport und Politik. Was blieb, war die Abneigung gegen das deutsche Steuersystem: Beckenbauer verlegte seinen Lebensmittelpunkt später nach Österreich.

Boris Becker – Falsches Wohnzimmer

In den 80iger Jahren wurde Herr Becker mit spektakulären Siegen in seinem „Wohnzimmer“ Wimbledon weltberühmt. Heute führt er als Coach Novak Đoković zu Erfolgen auf dem Tenniscourt. Zwischendurch war er in den Nullerjahren Verwaltungsbeirat beim FC Bayern. Nach seiner aktiven Karriere wollte Herr Becker Steuern sparen und verlegte sein Wohnzimmer nach Monaco. Dort fand sich ein exklusiver Standortvorteil, nämlich die Nichtexistenz einer Einkommensteuer. Unglücklich nur, dass er auch ein Wohnzimmer in München behielt und dem Finanzamt verschwieg. Am Ende standen zwei Jahre auf Bewährung und 500.000 € Sonderzahlung.

Freistaat Bayern – Einem geschenkten Gaul…

Aber am schönsten ist es doch, wenn man ganz legal keine Steuern zahlen muss. Ein solches Privileg wurde dem FC Bayern München in den 70iger Jahren zuteil. Der damalige Ministerialdirektor des Finanzministeriums in Bayern gewährte dem Club so großzügig Umsatzsteuernachlässe, dass sich sogar der Bundesrechnungshof einschaltete. Um sich nicht bei den Hinterzimmer-Deals stören zu lassen, erteilte man den Rechnungsprüfern kurzerhand Hausverbot. Herrlich! Aber die „guten alten Zeiten“ sollen mittlerweile ja sogar in Bayern vorbei sein. Später wurde der eifrige Behördenleiter übrigens noch zum Chef der Landesbank befördert und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Gewusst wie…!

Weitere Infos:

Die Zusammenstellung basiert auf der Recherche von Presseartikeln im Internet.

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