Autor: Dr. Carola Rinker
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Der Nährboden für aufgehübschte und gefälschte Bilanzen war wohl selten so fruchtbar wie heute. Hoher Kostendruck, steigende Zinsen und angespannte Märkte bringen viele Unternehmen an ihre Grenzen. Die Aussichten? Alles andere als beruhigend. Wenn Angst der Lehrmeister ist Große Insolvenzen führen nicht nur zu Kreditausfällen bei Banken – sie hinterlassen auch Verunsicherung. Ich erlebe derzeit: Das Interesse an Schulungen zur Bilanzanalyse wächst spürbar. Das ist erfreulich, aber auch bezeichnend. Oft braucht es erst den Schock über Insolvenzen, bevor sich Unternehmen oder Investoren mit der Analyse von Jahresabschlüssen befassen. Ich erinnere mich an Veranstaltungen für Start-ups: Mein Vorschlag, das Thema „Bilanzen...
Die BaFin hat gegen SUSS MicroTec SE eine Fehlerbekanntmachung für den offengelegten Konzernabschluss veröffentlicht. Auf den ersten Blick geht es „nur“ um Angaben zu einem Großkunden, auf den zweiten Blick zeigen sich die praktischen Lehren für Bilanzverantwortliche, Controlling und Compliance. Was bedeutet die Fehlerbekanntmachung der BaFin? Am 28. August 2025 wurde SUSS MicroTec SE von der BaFin gerügt, weil das Unternehmen wichtige Informationen in Bezug auf die Abgängigkeit von Kunden nicht angegeben hatte:
Die BaFin hat Ende September bei Gerresheimer eine Bilanzkontrollprüfung eingeleitet. Einen Monat später räumt das Unternehmen den Fehler ein. Wir schauen uns an, was hinter der Prüfungseinleitung steckt, welche Umsätze genau geprüft werden – und warum die Pressemitteilung von Gerresheimer verständlicher ist als die offizielle Mitteilung der Aufsicht. Zwar ist der Aktienkurs von Gerresheimer durch die Meldungen der letzten Wochen Achterbahn gefahren. Doch lohnt es sich zu schauen, wie viel des Umsatzes überhaupt von dem Fehler betroffen sind. Was Prüfungseinleitung bedeutet Die Prüfungseinleitung ist der Startschuss für die Bilanzkontrolle durch die BaFin. Zweifel an einem Jahres- oder Konzernabschluss können eine...
Manchmal kommt die Finanzaufsicht BaFin wie ein Polizist nachträglich auf die Party – so auch bei der Oldenburgischen Landesbank (OLB). Anlass: der Jahresabschluss 2021. Die Bank selbst spricht von einem „alten Sachverhalt“, Nachbesserungen seien nicht nötig. Aber die Geschichte ist nicht ganz so harmlos, wie sie klingt. Gerade vor dem Hintergrund der Zinswende und der geopolitischen Turbulenzen der letzten Jahre gewinnt das Thema Risikomanagement neue Brisanz. Was die BaFin moniert hat – Bilanz, Risiko, Transparenz Die BaFin sah zwei Problemfelder: Risikobewertung bei Akquisitionsfinanzierungen Hier geht es um Firmenkredite für Unternehmensübernahmen. Die Aufsicht bemängelt, dass keine einheitlichen Kriterien hatte, um zu...
Lehren aus einer BaFin-Prüfung Die Finanzaufsicht BaFin hat bei einer Stichprobe im Konzernabschluss der artnet AG zum 31. Dezember 2022 mehrere Fehler entdeckt – insbesondere bei der Bewertung von Entwicklungskosten. Laut Geschäftsbericht machen diese einen wesentlichen Teil des Vermögens aus, doch die Prüfung ihrer Werthaltigkeit war lückenhaft oder fand gar nicht statt. Auch die Anhangangaben stimmen nicht vollständig. Um es vorwegzunehmen: Es geht in diesem Beitrag nicht darum, die artnet AG unter die Lupe zu nehmen. Vielmehr geht es in diesem Beitrag um ein Beispiel von Fehlern, Fragen und um eine auffällig teure Abschlussprüfung. Was die BaFin moniert hat Die...
Schalke ist mehr als ein Fußballverein – es ist ein Gefühl, sagen viele Fans. Doch Gefühle zahlen keine Zinsen. Der aktuelle Halbjahresbericht zeigt: wirtschaftlich schlägt sich der Club achtbar, aber die Risiken bleiben groß. Zwischen Events, Transfers und Genossenschaftsgeist bleibt die Frage: Reicht das für eine nachhaltige Sanierung? Eine schwarze Null, die keiner erwartet hat Die Schlagzeile des Zwischenberichts ist schnell gefunden: Ein Konzerngewinn von rund 6,6 Mio. Euro. Nach Jahren der Verluste klingt das fast zu gut, um wahr zu sein. Und tatsächlich: Hinter dem Überschuss steckt ein hoher Einmaleffekt. Rund 15 Mio. Euro stammen aus Gewinnen aus dem Abgang von Vermögensgegenständen, wie...
Seit dem Wirecard-Skandal liegt die Bilanzkontrolle bei der BaFin – mit dem Anspruch, schärfer und schneller durchzugreifen. Der Tätigkeitsbericht 2024 zeigt: Es passiert etwas. Aber bei genauerem Hinsehen wird klar, dass von flächendeckender Kontrolle noch keine Rede sein kann. Ist das noch Vertrauen schaffen – oder schon Vertrauen verspielen? Bilanzkontrolle bei der BaFin – mehr Fehler oder mehr Kontrolle? Im Jahr 2024 unterlagen 447 kapitalmarktorientierte Unternehmen aus zehn Staaten der einstufigen Bilanzkontrolle durch die BaFin. Das sind weniger als im Vorjahr (490) und deutlich weniger als in einer der letzten Prüfjahre der alten Prüfstelle DPR (531 Unternehmen im Jahr 2020)....
FCR Immobilien: Wenn die BaFin prüft – und nichts beanstandet Die BaFin hat ihre Prüfungen der FCR-Abschlüsse 2020 abgeschlossen – ohne Beanstandungen. Doch während die Aufseher keinen Fehler fanden, hat FCR selbst einen Schlussstrich gezogen: Die Beteiligung an der Immoware24 GmbH wurde verkauft. Ein Blick auf die Hintergründe. BaFin schließt Prüfung ab – keine Fehler festgestellt Am 23. April 2025 veröffentlichte die BaFin zwei Mitteilungen zu ihrer Abschlussprüfung bei der FCR Immobilien AG. Dabei ging es um den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 sowie den Halbjahresabschluss zum 30. Juni 2020. In beiden Fällen stellte die BaFin fest, dass die Abschlüsse...
Millionenverlust, manipulierte Bescheinigungen, und ein Wirtschaftsprüfer, der angeblich „nichts gewusst“ haben will. Der Fall rund um das Picam-Schneeballsystem zeigt eindrucksvoll, wie Abschlussprüfer im schlimmsten Fall nicht nur versagen – sondern zum Teil des Problems werden. Während tausende Anleger auf den „Swiss made“-Schein hereinfielen, reichten ein paar gut getimte Schreiben eines Prüfers aus, um Seriosität zu suggerieren. Für Anlegervertreter ist das ein Weckruf: Wer testiert, trägt Verantwortung – auch moralisch. Täuschung mit Testat – Wie alles ins Rollen kam Thomas Entzeroth versprach mit seiner Firma Picam spektakuläre Renditen von 15 bis 20 Prozent pro Jahr, angeblich gesteuert durch einen Super-Algorithmus. Das...
Wenn die Konjunktur lahmt und der Immobilienmarkt schwächelt, wird es für Banken spannend – zumindest bilanziell. Denn in der Risikovorsorge steckt mehr als nur ein Schutzschirm für mögliche Kreditausfälle. Richtig eingesetzt, lässt sich damit sogar die eine oder andere Zahl glattbügeln. Wie das funktioniert? Ein Blick in die Bilanz zeigt, was möglich ist. Risikovorsorge – mehr als nur ein Sicherheitsnetz Die Risikovorsorge soll Banken widerstandsfähiger machen. Sie dient dazu, erwartete Verluste aus Krediten frühzeitig zu erfassen – nach dem Motto: besser vorbereitet als überrascht. Die Instrumente dafür sind vielfältig: Einzelwertberichtigungen, Pauschalwertberichtigungen, Rückstellungen. Und unter IFRS seit einigen Jahren: die erwarteten...
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Von der Zusammen- zur Einzelveranlagung – Nachzahlungszinsen müssen trotzdem gezahlt werden
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Vergesst 2026 die Einzelunternehmen und Personengesellschaften nicht!
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