Autor: Dr. Carola Rinker
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Ich hatte die Ehre, die letzte Doktorandin von Herrn Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann zu sein. Er hat mich in den letzten drei Jahren seines Lebens beim Schreiben meiner Dissertation fachlich betreut und unterstützt. Nach Abschluss meiner Promotion wollte ich mich bei ihm persönlich für seine Betreuung bedanken. Leider ist es zu diesem Gespräch nicht mehr gekommen. Bestürzt erfuhr ich von Frau Gabrysiak, seiner Sekretärin, von seinem Tod. Bei unserem ersten Gespräch vor fast genau drei Jahren war ich nervös. Wie sich herausstellte, war dies keinesfalls notwendig: Herr Hoffmann war von meinem Thema und meinem Forschungsansatz begeistert. Mein Exposé hatte ihn...
Die Entschlackungswelle der Geschäftsberichte wird seitens der Unternehmen zunehmend genutzt. Auch hinsichtlich der Quartalsberichte hat sich in den letzten zwei Jahren einiges getan. Aus Sicht der Unternehmen sind diese Veränderungen zur Abwechslung erfreulich. Denn durch das Gesetz zur Umsetzung der Transparenzrichtlinie-Änderungsrichtlinie wurden die Offenlegungspflichten für Unternehmen reduziert. Die gesetzliche Pflicht zur quartalsweisen Veröffentlichung von Zwischenmitteilungen der Geschäftsführer ist seit Ende 2015 entfallen. Seither können die Unternehmen die Quartalsmitteilung flexibler aufbereiten sowie auch vom Umfang her deutlich reduzieren. Ziel des Gesetzgebers war dem sog. „Disclosure Overload“ entgegenzuwirken. Da hat der Gesetzgeber sich mal etwas gedacht. Nur leider wurde das Thema Vergleichbarkeit...
So. Nun wie versprochen zum IASB. Das Board möchte die Karriere der geschönten Kennzahlen ändern. So zumindest der Plan. So weit so gut. Und wie sieht der Zeitplan aus? Ja, vielleicht etwas kleinkariert. Solche Projekte sind auch nicht ohne. Aber dazu später noch einmal. Im Herbst letzten Jahres wurde das Thema des Wildwuchses der Kennzahlen bei IASB diskutiert. Laut Aussage des IASB-Chefs Hans Hoogervorst soll die Karriere der geschönten Kennzahlen beendet werden. Das Gremium möchte aktiv werden, damit die bisher von den Unternehmen selbst festgelegten Definitionen klar geregelt werden. Mal ganz ehrlich: Wo kommen wir denn dahin, wen sich jeder...
Vortrag von Prof. Dr. Peter Kajüter bei der Schmalenbach-Tagung am 30. März 2017 in Köln Ohne Zwang läuft gar nichts. Wieso legen Unternehmen „plötzlich“ so viel Wert auf Nachhaltigkeit? Richtig: Die Investoren achten bei ihrer Anlagestrategie vermehrt auf Nachhaltigkeit. Geht es hier um eine tatsächlich im Unternehmen gelebte oder eine reine Pseudo-Nachhaltigkeit? Gute Frage. Lassen wir das mal so stehen. Die CSR-Richtlinie betrifft in Deutschland ca. 550 Unternehmen. Die Hälfte davon sind kapitalmarktorientierte Unternehmen, die andere Hälfte Kreditinstitute sowie Versicherungen. Kreditinstitute müssen unabhängig von der Börsennotierung ein CSR-Bericht erstellen, sofern sie mehr als 500 Mitarbeiter haben. Prof. Dr. Peter Kajüter...
Vortrag von Thomas Kusterer bei der Schmalenbach-Tagung am 30. März 2017 in Köln Berichterstattung schön und gut. Von den Erfahrungen und Herausforderungen des Energiekonzerns EnBW berichtete Thomas Kusterer, Mitglied des Vorstandes des Konzerns. Während EnBW im Jahr 2010 noch ca. 80 % des operativen Ergebnisses mit der Erzeugung von Strom erzielte, waren es 2015 bereits nur noch 15 %. Dies zeigt die großen Herausforderungen, vor denen das Unternehmen steht. Der Transformationsprozess von EnBW wird laut Aussage von Thomas Kusterer klar kommuniziert und vor allem transparent gemacht. EnBW steht vor einer großen Veränderung seines Geschäftsmodells. Nicht nur die Energiewende, die Vernetzung,...
Anmerkungen zur Podiumsdiskussion der Schmalenbach-Tagung am 30. März 2017 in Köln Der Geschäftsbericht: ist er relevant? Wird er gelesen? Darüber waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion nicht einig. Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, stand mit seinen 50 Geschäftsberichten etwas alleine da. Diese Anzahl an Berichten liest er pro Jahr – von vorne bis hinten. Er möchte sich nicht nur auf die Aussagen anderer verlassen, sondern schaut sich am liebsten die Originalquelle an. Der Rechtsanwalt sieht den Geschäftsbericht als relevante Informationsquelle. Trotz allem vertritt er die Ansicht einer sinkenden Bedeutung der Finanzberichterstattung.
Übererfüllung der Offenlegungspflichten führt zu höherem Ordnungsgeld Beim Lesen des Urteils des OLG Kölns geht allen Unternehmen sicherlich das Messer im Sack auf. Zumindest auf den ersten Blick. Durch eine freiwillige Veröffentlichung des Jahresabschlusses muss eine Kleinst-Kapitalgesellschaft ein höheres Ordnungsgeld bezahlen? Warum denn das bitteschön? Gesetzlich verpflichtet ist die Kleinst-Kapitalgesellschaft nämlich lediglich zur Hinterlegung des Jahresabschlusses in elektronischer Form beim Bundesanzeiger sowie zur Erteilung eines Hinterlegungsauftrags (vgl. § 226 Abs. 2 S. 1 HGB). Die vor einigen Jahren neu eingeführte Größenklasse der sog. Kleinstkapitalgesellschaft (Kriterien vgl. § 267 a HGB) profitiert unter anderem von Erleichterungen bei der Offenlegung des Jahresabschlusses....
Sicherlich werden sich einige von Ihnen an die Geschichte von Flowtex erinnern. Ich hörte das erste Mal in der Vorlesung davon. Damals klang es alles noch sehr theoretisch, ich notierte mir lediglich den Begriff „Flowtex“. Einige Jahre später wollte ich es doch genauer wissen und recherchierte. Ich stieß auf das Buch „Der Flowtex-Skandal“. Zur Schande meines Bundeslandes muss ich gestehen: Wir sind beim Thema Bilanzskandale in Deutschland sicherlich in den Top drei. Nun ja, es gibt sicherlich schönere Listen, auf denen wir in den Top drei sind. Die Geschichte rund um Flowtex ist spannend und seltsam zugleich. Nicht nur Politiker,...
Vortrag von Petr Kříž bei der Schmalenbach-Tagung am 30. März 2017 in Köln Der erste Vortrag der Schmalenbach-Tagung sprach mir förmlich aus der Seele. Schon nach wenigen Minuten war für mich klar: Es hat sich gelohnt, zur Tagung zu fahren. Der erste Vortragende Petr Kříž, ist Partner bei PriceWaterhouseCoopers in Prag. Interessant auch: Er hat die gleichen Ansichten wie seine deutschen Kollegen. Doch nun will ich Ihnen die Inhalte seines Vortrags nicht weiter vorenthalten.
Beim Erfinden von vorteilhaften Kennzahlen greifen diverse börsennotierte Konzerne in die Zauberkiste. Sie zaubern selbst erfundene Kennzahlen herbei. War das Ziel der IFRS-Rechnungslegung nicht die Vergleichbarkeit von Jahresabschlüssen? Doch, eigentlich schon. Aber das ist der Wunsch des IASB, nicht unbedingt der nach IFRS-bilanzierenden Unternehmen. Die meisten der 30 DAX-Unternehmen berechnen in ihrem veröffentlichten Jahresabschluss oftmals Ertragskennzahlen, die auf den ersten Blick sehr aussagekräftig sein sollen. Da die Unternehmen die Definition der Kennzahlen selbst festlegen, besteht ein erheblicher Gestaltungsspielraum. Denn die Investoren sollen doch schließlich von den tollen Erfolgskennzahlen des Unternehmens beeindruckt sein. Das wirkt sich dann auch hoffentlich positiv auf...
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