Hauptberuf Aufsichtsrat? Es werden mehr Berufsaufsichtsräte erwartet

Die Tätigkeit als Aufsichtsrat wurde in der Vergangenheit durch erfahrene Führungskräfte meist „nebenher“ gemacht. Die Anforderungen haben sich doch in den letzten Jahren deutlich erhöht. Nicht nur durch steigende Beschleunigungen im Zuge der Digitalisierung, sondern auch durch eine ständige neue Flut von Gesetzen und Vorschriften wird der zeitliche Aufwand für die Übernahme eines Mandates in den nächsten Jahren weiter zunehmen.

Nicht nur die Anzahl der Sitzungen, u.a. auch von einzelnen Ausschüssen, hat sich teilweise erhöht. Auch die Vor- und Nachbereitung der Sitzungen nimmt für Aufsichtsräte immer mehr Zeit ein. Der Aufsichtsrat ist kein Gremium mehr, dass Entscheidungen „nur“ zustimmt. Die Kontrolle und das kritische Nachfragen bei einzelnen Sachverhalten während der Sitzung sind heutzutage gang und gäbe.

Um in der Sitzung kritische Fragen stellen zu können, bedarf es einer intensiven Vorbereitung anhand der vorab erhaltenen Unterlagen. Gerade in schwierigen Zeiten des Unternehmens häufen sich die Termine. Oftmals drängt die Zeit, sodass kurzfristig eine weitere Sitzung einberufen werden muss.

Diese Herausforderungen haben dazu geführt, dass es immer mehr Berufsaufsichtsräte gibt. Dies sind sogenannte Multi-Aufsichtsräte, die ihre Tätigkeit als Hauptjob ausführen. Um in mehrere Gremien mit entsprechender Vergütung gewählt zu werden, muss ein Berufsaufsichtsrat eine entsprechende berufliche Karriere vorweisen können.

Der Vorteil eines Berufsaufsichtsrates zeigt sich darin, dass er über die notwendige Zeit für die Übernahme eines Mandates verfügt und selbst einschätzt, ob er für ein weiteres Mandat freie Ressourcen hat.

Um sich jedoch als Berufsaufsichtsrat nicht abhängig von der Wiederwahl zu machen, sollten entsprechende finanzielle Polster vorhanden sein. Andernfalls könnte die Gefahr bestehen die Gremienarbeit anzupassen, um sein Mandat nicht zu verlieren. Dies kann weder im Interesse des Unternehmens noch in dem des Berufsaufsichtsrates sein.

Fazit: Waren wir ab, wie sich die Zahl der Berufsaufsichtsräte in den kommenden Jahren entwickeln wird.

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