In den letzten Monaten habe ich zahlreiche Gespräche mit Wirtschaftsprüfern geführt. Big4, kleine, mittelständische Wirtschaftsprüfungsgesellschaften – es war eine bunte Mischung. Was besonders deutlich wurde: Viele Wirtschaftsprüfer machen sich intensive Gedanken über die Zukunft des eigenen Berufsstandes. Der geplante Entwurf des Gesetzes zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) vom 16. Dezember 2020 ist klar: Es wird größere Reformen für die Wirtschaftsprüfer geben. Ich hatte zudem den Eindruck, dass immer mehr Wirtschaftsprüfer in ihrem Leistungsportfolio keine Abschlussprüfungen mehr anbieten. Belastbare Zahlen habe ich dazu nicht gefunden, doch stützen die derzeitigen Veränderungen des Berufsstandes die These.
Unternehmerisches Denken als Wirtschaftsprüfer
Wie ich in meinem Interview in der taz Anfang Januar gesagt habe, ist die Vergütung der Abschlussprüfung in Deutschland im internationalen Vergleich sehr niedrig. Dazu kommen noch erhebliche Haftungsrisiken. Andere Dienstleistungen sind nicht nur lukrativer, sondern das Haftungsrisiko ist auch erheblich geringer. Weiterlesen