Autor: Dr. Carola Rinker
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Eine provokante Frage? Stimmt! Diese habe ich mehrfach von meinen Studierenden gehört. Doch gerade durch die Digitalisierung der Buchhaltung sind Buchhaltungskenntnisse wichtig. Denn wenn ein Großteil der Buchungssätze nicht mehr manuell vorgenommen wird, sondern durch Knopfdruck oder Automatisierung erfolgt, ist eines von besonderer Bedeutung: Das Verstehen der Zusammenhänge von Bestands- und Erfolgskonten, auch wenn nur wenige Berufseinsteiger Buchhalter werden. Für die Übernahme von Führungspositionen oder der Geschäftsführung können Buchhaltungskenntnisse keinesfalls schaden. Ganz im Gegenteil.
Den aktuellen Finanzbericht mit einem Knopfdruck erstellen. Keine Überstunden mehr während der Erstellung des Jahresabschlusses. Mit einem Knopfdruck können bisher manuell erledigte Arbeiten in wenigen Minuten erfolgen. Welcher Buchhalter träumt davon nicht? Den Finanzbericht auf Knopfdruck erstellen, das ist das sog. Continuous Accounting. Bisher ist dies jedoch eine Ausnahme und erfordert die Automatisierung verschiedener Prozesse. Insbesondere bei der Erstellung von (Zwischen-)Abschlüssen gibt es für die Mitarbeiter in der Buchhaltung ein besonders hohes Arbeitsvolumen. Doch bis zu einer deutlichen Entlastung durch einen Finanzbericht auf Knopfdruck ist es noch ein langer Weg. Voraussetzungen und Hürden bei der Umsetzung Für ein Continuous Accounting...
Die Suche nach den Kunden von Wirecard war für KPMG schwieriger als die Suche nach versteckten Ostereiern. Bis Ostern ist es zwar noch eine Weile: Aber eine solche schwierige Suche wie nach den Kunden von Wirecard wünscht man keinem Kind, das im Garten nach versteckten Ostereiern sucht. Denn sie war nicht sehr vielversprechend und gestaltete sich sehr schwierig. Unglaubwürdige Stellungnahme von Wirecard Im Herbst 2019 erschien ein Artikel in der Financial Times, bei dem es auch um die Kunden des Zahlungsdienstleisters ging, denn schließlich mussten doch irgendwo diese Kunden sitzen, die dem ehemaligen DAX-Konzern traumhafte Gewinne und ein nie endendes...
Trotz einer geringeren Fehlerquote im Vergleich zum Vorjahr gab die DPR den Unternehmen zahlreiche Hinweise nach Abschluss der Prüfungen. Zur Berichterstattung im Lagebericht sowie den Angaben im Anhang erfolgten insgesamt 18 Hinweise, bei der die Prüfstelle eine unzureichende Berichterstattung kritisiert hatte. Schwierigkeiten bei der Anwendung der Rechnungslegung nach IFRS zeigten sich insbesondere beim Unternehmenserwerb bzw. -verkauf, im Anlagevermögen sowie bei den Finanzinstrumenten. Ebenso war die Ertragsrealisierung ein Thema, bei dem die DPR mehreren Unternehmen Hinweise gegeben hat.
Der Gesetzesentwurf zur Stärkung der Finanzmarktintegrität vom 16. Dezember 2020 hat es in sich. Oder anders gesagt: Es zeigt die vielen Großbraustellen, die erst durch den Causa Wirecard angegangen werden. Auch Aufsichtsräte sind von den Änderungen betroffen. Künftig wird der Fokus auf Weiterbildungen von ihnen deutlich zunehmen. Lediglich 3,7 % der Aufsichtsräte bilden sich überhaupt fort. Dieses Thema wird sicherlich in der Zukunft auf den Hauptversammlungen eine größere Rolle spielen. Doch nun zurück zu den Reformvorschlägen: Künftig soll es nicht nur einen Finanzexperten geben, der über Sachverstand auf den Gebieten der Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügt; die Kompetenzen sollen auf ....
Die Branche der Abschlussprüfung steht vor großen Veränderungen. Durch den Bilanzskandal des ehemaligen DAX-Konzerns Wirecard stehen die Wirtschaftsprüfer in der Kritik. Im Rahmen des Entwurfes des Gesetzes zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) vom 16. Dezember 2020 zählt die Wirtschaftsprüfung zu einem von mehreren Bereichen, in denen massive Änderungen anstehen. Diskussionen? Fehlanzeige Bisher wurde vor allem ein Thema noch sehr wenig diskutiert: Joint Audit. In Frankreich existiert das Joint Audit bereits seit den 60er-Jahren. Ergebnisse über den Erfolg sind mir nicht bekannt. Doch aufgrund der jahrzehntelangen Anwendung dieser Regelung gehe ich von einer nennenswerten Leistung aus. Beim Joint Audit übernehmen zwei...
Weniger Fehler, weniger Prüfungen, weniger Zustimmung Zu Jahresbeginn veröffentlicht die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) immer ihren Tätigkeitsbericht aus dem Vorjahr. Erstmals in der Geschichte der zweistufigen Bilanzkontrolle hat die BaFin eine laufende Stichprobenprüfung der DPR übernommen. Die Gründe dafür werden im Tätigkeitsbericht offengelegt. Im letzten Vergleich zum Vorjahr gab es nicht nur weniger Fehler. Die Anzahl abgeschlossener Prüfungen wurden deutlich weniger als im Vorjahr. Weniger abgeschlossene Prüfungen Im vergangenen Jahr hat die DPR 74 Prüfungen abgeschlossen. Dies ist ein Rückgang um 14 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies liegt an der deutlich gestiegenen Anzahl der Verlangensprüfungen, die auf auf...
Scholz hat letzte Woche seinen Sieben-Punkte-Plan zur Reform der Finanzaufsicht vorgestellt. Er wünscht sich eine Finanzaufsicht mit „mehr Biss“. Die vorgestellten Maßnahmen sind längst überfällig: Der Fall Wirecard hat diesen Mangel deutlich aufgezeigt. Bei einer Mitarbeiterzahl von mehr als 2.500 Mitarbeitern der Bafin sind lediglich fünf Wirtschaftsprüfer darunter. Die sieben Punkte von Scholz
Was war der Grund für das Geschäft mit den Drittpartnern (TPA-Partner)? Dies ist eine von unzähligen Fragen, die der Fall Wirecard aufwirft. Das Geschäft mit diesen sog. TPA-Partnern wurde vor einigen Jahren eingeführt. Die Begründung von Wirecard war die folgende: In Ländern, in denen Wirecard nicht über die erforderlichen Lizenzen verfügt, wird mit den Drittpartnern zusammengearbeitet. Die Financial Times hatte mehrfach über die drei Drittpartner von Wirecard berichtet, mit denen ein Großteil des Konzernumsatzes erwirtschaftet wurde. Diese Drittpartner waren in Dubai, auf den Philippinen und Singapur ansässig. Der Bericht der Sonderuntersuchung von KPMG bezieht sich ebenso auf mehrere Artikel in...
Die Causa Wirecard hat schon viele Diskussionen angestoßen. Bei Gesetzesänderungen laufen diese noch auf Hochtouren. Dazu zählt unter anderem auch die Zukunft der Bilanzkontrolle in Deutschland. In diesem Beitrag möchte ich auf einen besonderen Punkt eingehen: Die bisherige Praxis der veröffentlichten Fehlerfeststellungen. Denn diese werden bisher zwar veröffentlicht, dennoch stellt sich die entscheidende Frage, ob sie vom Kapitalmarkt, den Investoren oder sonstigen Interessierten wahrgenommen werden. Denn zu Fehlerfeststellungen findet sich kaum etwas in der Presse. Über spannende Fälle berichte ich auf meinem FINANCE-Blog „Abgeschminkt“ mit dem Ziel, die festgestellten Fehler für Nicht-Bilanzexperten verständlich machen. Da ohnehin einige größere Reformen anstehen,...
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