Serie „Bilanzskandale“: 490 Liter Milch für einen Kubaner pro Jahr

Skandal aus dem EU-Ausland

490 Liter Milch pro Kubaner? Und das jährlich? Ja. Zumindest laut der gefälschten Zahlen des italienischen Nahrungsmittelherstellers Parmalat. Das ergibt ca. 1,3 Liter pro Tag. Auch bei einem hohen Milchkonsum für eine ganze Insel nicht realistisch. Auch hier wurden einige Warnzeichen jahrelang von Kontrollorganen nicht wahrgenommen.

Parmalat wurde 1961 in Italien gegründet und war in den ersten Jahrzehnten ein solides Unternehmen. Der Tetra-Pak für die Milch führte wenige Jahre nach der Gründung zu einem deutlichen Umsatzanstieg. Bis Ende der 80er-Jahre war das Unternehmen solide finanziert und hatte transparente Strukturen.

Durch Zukäufe und Neugründungen wuchs der Konzern zu einem immer undurchsichtiger werdenden Riesen an. Neben zahlreichen Offshore-Briefkastenfirmen wurden mehrere tausend Schwarzgeldkonten eingerichtet. Parmalat führte sozusagen ein „Doppelleben“. Neben einer „offiziellen“ doppelten Buchführung, gab es noch eine zweite, „inoffizielle“ Version.

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