Autor: Dr. Carola Rinker
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Manipulation der Bilanz. Aber wie? Vermögen wird höher ausgewiesen als es tatsächlich ist. Ausweis von nicht vorhandenem Vermögen. Existierende Verbindlichkeiten werden nicht ausgewiesen. Forderungen werden nicht korrigiert. Notwendige Rückstellungen werden nicht gebildet. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Bilanz zu fälschen. Ziel ist in der Regel, Vermögen höher und Schulden geringer auszuweisen. Die tatsächliche Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wird folglich erheblich besser dargestellt als sie tatsächlich ist. Der Unternehmer verstößt in diesem Fall gegen alle Grundsätze des HGBs. Denn dieses schreibt einen vorsichtigen Vermögensausweis vor. Bei der Manipulation der Bilanz wird das Unternehmen besser dargestellt. Zu hoch ausgewiesenes Vermögen führt zu...
Bericht einer jungen Aufsichtsrätin Mehr Frauen in Aufsichtsräte. Spricht aus meiner Sicht nichts dagegen. Es darf nur zu keine Diskriminierung von Männern führen. Unterstützung der Frauen? Ja. Durch Datenbanken für Kandidatinnen. Zielführend? Gute Frage. Wie wird man denn Aufsichtsrätin? Kann man sich dafür bewerben? Diese Fragen wurden mir gestellt, als sie erfuhren, dass ich nun Aufsichtsrätin bin. Und genau an der Stelle liegt bei uns Frauen oft das Problem: Nein, darum kann man sich nicht bewerben. Frau wird gefragt. Oder eben nicht. Doch wie schaffe ich es, gefragt zu werden? Bekanntheitsgrad steigern. Und vor allem: Eigene Kompetenzen bekannt machen. Woher...
Habe ich nicht vor kurzem die Anglizismen kritisiert? Richtig. Und nun verwende ich sie selbst? Ja. Sie ziehen einfach mehr. Auch wenn man den Goodwill einfach mit Geschäfts- oder Firmenwert übersetzen kann: In der deutschsprachigen Literatur hat es sich durchgesetzt, bei IFRS-Diskussionen zum Goodwill den englischen Begriff zu verwenden. Never Ending Story klingt besser als „endlose Geschichte“. Zumindest vermute ich das. Der Titel soll ansprechend sein. Aber nun zum eigentlichen Thema: Wie steht es um den Goodwill? Seit nunmehr 13 Jahren wird der Goodwill nach IFRS nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Aktuell wird beim IASB der Impairment-Only-Ansatz diskutiert. Wurde aber auch...
Papierrechnung. Vertraut. Aber nicht mehr zeitgemäß. Elektronische Rechnung. Geht das? Erkennt das Finanzamt sie an? Machen wir nicht. Es vergeht kaum eine Woche, in der ich nicht doch eine Papierrechnung bekomme. Wo bleiben die Innovationen? Ich habe umgestellt. Auf Digitalisierung. Seit 2017. Wurde auch Zeit. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Die Umwelt freut sich. Wenn ich die Wahl habe, bestelle ich bei Lieferanten, die keine Papierrechnung mehr haben. Zu umständlich. Zu aufwendig. Zu langwierig. Sicherlich bin ich nicht die Einzige, die mit diesem Thema immer wieder konfrontiert wird. Ich habe den Eindruck, dass viele sich der Umstellung aus Unsicherheit...
Entschlackung des Geschäftsberichtes sollte mit Bedacht erfolgen Da dachte ich, die Unternehmen sind auf gutem Weg. Pustekuchen. Da habe ich wohl zu kurz gedacht. Entschlackung der Geschäftsberichte klingt gut. Ist auch gut. Oder? Schauen wir uns das Ganze an. In den letzten Jahren hat sich die Finanzmarktkommunikation erheblich verändert. Neue Methoden haben die Kommunikation erleichtert und den Unternehmen auch mehr Rückmeldung ermöglicht – ob dieses Feedback besser ist keines ist eine andere Baustelle. Eine Umfrage des IASB hat ergeben: Die Adressaten werden mit irrelevanten Informationen zugeschüttet, wichtige Informationen fehlen und die Kommunikation ist ausbaufähig. Das klingt alles andere als nach...
Bilanzskandale. Das ist die neue Serie. Nachdem ich mich nun über ein Jahr intensiver mit Bilanzkosmetik beschäftigt habe, kommt nun das Thema Bilanzdelikte. Doch wieso dieses Thema? Da gibt es diverse Gründe. Zum einen lebe ich in Baden-Württemberg. Wir sind leider führend beim Thema Bilanzfälschung. Flowtex und vor wenigen Jahren die Hess AG sind nur zwei Beispiele aus Baden-Württemberg. Wo es viele Unternehmen gibt, kann auch mehr gefälscht werden. Die Firma Flowtex kenne ich vor allem aus der Vorlesung. Sie wurde immer als Beispiel für Bilanzfälschung genannt. Inzwischen verwende ich sie in meinen Vorlesungen als Beispiel. Ende des Jahres soll...
Augenmerk sollte nicht nur auf „neuen“ Risiken liegen Chaos. Wohin das Auge reicht. Ein Ende ist in Sicht: 7. Oktober. Ob der Zugverkehr dann wieder rollt? Hoffentlich. Der Schaden wächst. Stunde um Stunde. Die Rheintalbahn ist einer der wichtigsten Transportwege in Europa. Sie verbindet Rotterdam in den Niederlanden mit dem italienischen Genua. Beim Tunnelbau in Baden-Württemberg ist etwas schiefgelaufen. Dieses Beispiel zeigt: Wenn in solch einem Fall etwas schiefgeht, dann ist es ein Super-GAU. Im Gegensatz zu einem Super-GAU eines Atomkraftwerkes geht es aber nicht um Menschenleben. Nur um Geld. Allerdings um sehr viel Geld. Die Abwägung erfolgt in Millionen-Schritten....
Das Rechnungswesen. Es erfreut sich oftmals leider nicht allzu großer Beliebtheit. Doch es ist notwendig. Nicht nur die gesetzlichen Vorgaben im externen Rechnungswesen machen es unabdingbar. Ein Grund, warum viele kleinere Unternehmen scheitern ist nicht die schlechte Auftragslage, sondern das Fehlen eines Controllings. Spätestens wenn der Gewinn schrumpft, beschäftigen sich Unternehmer mit ihren Zahlen. Davor werden diese leider oft lediglich als notwendiges Übel betrachtet. Nicht Unternehmer, sondern auch sein Personal scheut das Rechnungswesen. Laut einer Studie des Personalvermittlers Robert Half wird der Engpass an Fachkräften im Rechnungswesen weiter steigen. Die Not ist groß. So groß, dass neun von zehn Finanzchefs...
Seit einer Woche ist es raus: Air Berlin ist pleite. Neue Schreckensmeldungen gibt es nahezu täglich. Nicht nur die Gewinne waren Mangelware. Auch die Liquidität war mangelhaft. Vor einigen Jahren habe ich dies selbst erlebt. Zahlungen für Flugbuchungen wurden schnell per Lastschrift eingezogen. Schadensersatzansprüche erst dann bezahlt, als der Mahnbescheid ins Haus flatterte. Nun zur Cashflow-Geschichte. Eines Abends hatte ich den Plan von Baden-Baden nach Wien zu fliegen. Umstieg sollte in Berlin sein. Keine gute Idee. Aufgrund eines Schadens am Flugzeug blieb ich am Flughafen in Baden-Baden stecken. Der nächste Flug nach Berlin sollte am nächsten Morgen sein. Suche nach...
Hohe Gewinne, geringe Steuerzahlungen. Welcher Mittelständler träumt nicht davon? Multinationale Konzerne wie beispielsweise IKEA, Starbucks und Co. schaffen es, ihre Steuerlast zu minimieren. Die Thematik ist nicht neu. Die Empörung darüber auch nicht mehr. Sie kam auf, als die immense Staatsverschuldung einzelner EU-Länder aufgedeckt wurde. Nicht nur Griechenland, Italien und Co. haben eine sehr hohe Staatsverschuldung im Vergleich zum BIP – auch Deutschland gehört dazu. Offiziell ausgewiesen hat Deutschland derzeit ca. nur 2,2 Billionen Euro Schulden. Aber eben nur offiziell. Inoffiziell sind es viel mehr. Durch die Steuervermeidung großer Konzerne entgehen den EU-Staaten schätzungsweise pro Jahr ungefähr 50 bis 70...
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