Leider kann manch Arbeitnehmer der Versuchung nicht widerstehen, bei der Auftragsvergabe für „seinen“ Arbeitgeber Schmiergelder zu kassieren. Gut so, wenn derartige Betrügereien aufgedeckt und strafrechtlich geahndet werden. Und gut auch, wenn nicht nur eine Strafe verhängt, sondern auch der Vermögensvorteil „abgeschöpft“ wird. Doch was geschieht diesbezüglich eigentlich in steuerlicher Hinsicht? Der BFH hat nun entschieden: Schmiergeldzahlungen sind grundsätzlich umsatzsteuerbar und -steuerpflichtig. Strafrechtlich eingezogene Bestechungsgelder führen aber umsatzsteuerrechtlich dazu, dass die Bemessungsgrundlage der in strafrechtlicher Hinsicht betroffenen Umsätze auf den um die eingezogenen Bestechungsgelder geminderten Betrag zu reduzieren ist (BFH-Urteil vom 25.9.2024, XI R 6/23). Der Sachverhalt: Der Kläger, ein angestellter...
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Mehr Effizienz oder weniger Kontrolle? Das Vierte Bürokratieentlastungsgesetz (BEG IV) verspricht genau das, was sein Name nahelegt: weniger Papier, weniger Aufwand, mehr digitale Zukunft. Ein zentrales Element ist die Verkürzung der Aufbewahrungsfrist für Buchungsbelege von zehn auf acht Jahre – ein scheinbar kleiner, aber bedeutsamer Schnitt in das Gefüge der steuerlichen Nachvollziehbarkeit. Was sich ändert? Und warum ist das wichtig? Bisher galt: Buchungsbelege sind zehn Jahre aufzubewahren (§ 257 HGB, § 147 AO, § 14b UStG). Künftig sind es nur noch acht. Das klingt zunächst plausibel – immerhin geht es laut Gesetzgeber um eine jährliche Entlastung in Höhe von rund...
Zum 1.1.2021 wurde mit § 20 Abs. 6 Satz 5 EStG (i.d.F. des Jahressteuergesetzeses 2020) geregelt, dass Verluste aus Termingeschäften nur mit maximal 20.000 Euro pro Jahr mit Gewinnen aus anderen Termingeschäften oder Stillhalterprämien verrechnet werden konnten. Nicht verrechnete Verluste konnten auf Folgejahre vorgetragen werden und jeweils auch nur in Höhe von maximal 20.000 Euro verrechnet werden. Wer mit seinen Termingeschäften also nur ein einziges Mal „richtig danebenlag“, hätte schon extrem alt werden und jahrzehntelang Gewinne erzielen müssen, um die vollständige Verrechnung des Verlustes erleben zu können. Der BFH hatte allerdings signalisiert, dass die betragsmäßige Beschränkung der Verlustverrechnung bei Termingeschäften...
Für den Laien mögen Bezeichnungen wie „zu Beginn des 31.12.“, „zum 31.12., 24.00 Uhr“ oder „zum 1.1., 0.00 Uhr“ unerheblich sein, so dass ihnen mitunter nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird. Doch steuerlich können sie enorme Auswirkungen haben. Dies beweist folgendes BFH-Urteil: Hat eine Kapitalgesellschaft ihren gesamten Grundbesitz einen Tag vor Ablauf des Erhebungszeitraums („zu Beginn des 31.12.“) veräußert, kann sie die erweiterte Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG nicht in Anspruch nehmen, da sie in diesem Fall nicht ausschließlich grundstücksverwaltend tätig war (BFH-Urteil vom 17.10.2024, III R 1/23). Der Sachverhalt: Eine GmbH, die – eigentlich –...
Die Porsche Holding präsentiert ihren Geschäftsbericht für 2024 – und die Zahlen sorgen für Aufsehen. Nach einem Rekordjahr 2023 folgt nun ein drastischer Einbruch, der Anleger und Marktbeobachter gleichermaßen ins Grübeln bringt. Doch hinter den roten Zahlen verbirgt sich mehr als nur schlechte Nachrichten. Ein genauer Blick auf die Ergebnisse zeigt, warum Cashflow manchmal wichtiger ist als Gewinn – und welche Herausforderungen das Unternehmen in Zukunft meistern muss. Ein Blick in die aktuellen Zahlen Der Umsatz stieg 2024 auf 2,3 Milliarden € und lag damit knapp 3 % über dem Vorjahreswert. Allerdings bleibt das Wachstum hinter den eigenen Prognosen und...
Die Corona-Hilfen sollten Unternehmen durch die Krise bringen. Für viele funktionierte das – doch bei der Rückabwicklung zeigt sich: Die Regelungen waren oft nicht auf die Realität mittelständischer Betriebe zugeschnitten. Besonders hybride Geschäftsmodelle und Familienunternehmen geraten ins Visier der Behörden – teils mit überraschenden Folgen. Praxisbeispiel: Online floriert, stationär verliert Ein Einzelunternehmer betreibt ein klassisches Reisebüro, ein Geschäftsmodell, das in der Pandemie besonders hart getroffen wurde. Dementsprechend hat er Überbrückungshilfe beantragt und erhalten. Doch nebenbei betreibt er auch einen Online-Shop für Kosmetikartikel. Während der stationäre Betrieb durch Lockdowns stillstand, explodierten die Umsätze im Online-Handel – in Summe kein Umsatzeinbruch. Die...
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