Serie Bilanzskandale: Immaterielles Vermögen aufpumpen mit illegalen Mitteln

Ein selbst erstelltes Katalogkonzept ist kein aktivierungsfähiges Vermögen

In den kommenden Monaten schauen wir uns die Vorgehensweise der Bilanzfälscher genauer an. Bei den Beispielen werden Sie sehen, dass der Kreativität bei der Fälschung keine Grenzen gesetzt sind. Wenn diese Energie in die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle eingesetzt werden würde, wäre das Ergebnis langfristig sicherlich besser. Wie bereits erwähnt stammen die Beispiele nicht aus meiner eigenen Feder, sondern haben sich tatsächlich so abgespielt. Heute beginnen wir mit dem Aufpumpen des immateriellen Vermögens. Weiterlesen

Vertrauensschutz bei nachträglichen Anschaffungskosten – Indizwirkung des festgestellten Jahresabschlusses

Steuerpflichtige, die ihrer GmbH als Gesellschafter bis zum 27.09.2017 eine (ehemals) eigenkapitalersetzende Finanzierungshilfe geleistet haben, können den Ausfall ihrer Rückzahlungs- oder Regressansprüche im Fall der Veräußerung oder Auflösung der Gesellschaft als nachträgliche Anschaffungskosten geltend machen. Dies hat der Bundesfinanzhof durch Urteil vom 02.07.2019 – IX R 13/18 bekräftigt.

Zum Hintergrund

Mit Urteil vom 11.07.2017 – IX R 36/15 hat der BFH seine langjährige Rechtsprechung zu nachträglichen Anschaffungskosten bei der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften (§ 17 EStG) geändert. Der Grund für die Änderung der Rechtsprechung bestand bereits seit 2008. Im Jahr 2008 erfolgte nämlich die Aufhebung des Eigenkapitalersatzrechts durch das Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMiG). In der zitierten Entscheidung hat der BFH angekündigt, die bisherigen Grundsätze in allen Fällen weiter anzuwenden, in denen der Sachverhalt am 27.09.2017 bereits verwirklicht war.

Im Streitfall ist das Finanzgericht dieser Rechtsprechung entgegengetreten. Weiterlesen

Künstliche Intelligenz – Kann sie menschliches Erfahrungswissen bei der Auswertung von Jahresabschlüssen ersetzen?

Das einheitliche europäische Berichtsformat steht vor der Tür und damit auch die Möglichkeiten der digitalen Auswertung von Jahresabschlüssen. Wird die künstliche Intelligenz die Auswertung von Experten überflüssig machen? Ein heiß diskutiertes Thema, wie auch die Pro/Contra-Reihe in der Fachzeitschrift „PiR – Internationale Rechnungslegung“ zeigt. Haaker und Freiberg stellen jeweils immer eine der beiden Positionen zu einem Thema dar.

Automatische Auswertung von Jahresabschlüssen

Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Big Data. Die heutigen digitalen Möglichkeiten können auch für die Auswertung von Jahresabschlüssen genutzt werden. Die Daten der Buchhaltung und somit auch die der Jahresabschlüsse liegen heutzutage ohnehin alle in einer entsprechenden Buchhaltungssoftware vor. Somit müssten die Daten doch eigentlich nur entsprechend in ein Programm hineingespuckt werden, um die gewünschten Auswertungen zu erhalten. Weiterlesen

Serie „Bilanzskandale“: Wie die Rechnungslegung Bilanzmanipulationen unattraktiv machen kann

Bei den jüngsten Bilanzskandalen stellt sich immer wieder die Frage, warum diese so lange unentdeckt blieben. Auch wenn die geltenden Rechnungslegungsregeln diese offenbar nicht verhindern konnten, gibt es einige Punkte, Bilanzmanipulationen zu erschweren. Wenn die Gefahr der Aufdeckung steigt, wird das Manipulieren unattraktiver. Der folgende Beitrag stellt zwei Möglichkeiten dar, die neben der Digitalisierung zu einer höheren Hürde für Bilanzfälscher beitragen können. Weiterlesen

Too big to fail – ade in Zeiten disruptiver Geschäftsmodelle?

Insolvenz des Zwischenbuchhändlers KNV


Die Insolvenz des Zwischenbuchhändlers KNV mit Sitz in Stuttgart lässt die Branche aufhorchen. KNV ist der wichtigste Buchlogistiker im deutschsprachigen Raum. Zumindest nach derzeitigem Stand. Das Unternehmen liefert flächendeckt und über Nacht Bücher. Buchhändler fürchten nun Lieferengpässe.

Hohe Verluste in den Jahren 2014 – 2016

Gilt die Regel „too big to fail” in Zeiten der Digitalisierung, in denen sich immer mehr Unternehmen vor disruptiven Geschäftsmodellen fürchten, nicht mehr? Blicken wir in die Jahresabschlüsse des schwäbischen Unternehmens. Diese offenbaren: Selbst der wichtigste Buchlogistiker verbrennt Geld. Und das schon eine ganze Weile. Weiterlesen