Update Adler Immobilien: Adler verbrennt immer mehr Geld

Eine kurze Analyse der Halbjahreszahlen

Ende August hat Adler die Halbjahreszahlen für das erste Halbjahr 2023 veröffentlicht. Die Ergebnisse sind für Adler-Beobachter sicherlich wenig überraschend: Adler verbrennt immer mehr Geld, die Immobilien mussten deutlich nach unten korrigiert werden und der Immobilien-Konzern weist für das erste Halbjahr einen Verlust in Höhe von einer Milliarde Euro aus.

Bald geht es auf den Jahresendspurt zu und noch immer sucht Adler einen Abschlussprüfer. Inzwischen wurden auch die Fristen für die Veröffentlichung des geprüften Abschlusses für das Jahr 2022 großzügig in die Zukunft verschoben: Auf Ende September 2024. Kein Wunder, dass Adler immer noch einen Prüfer sucht. Das Unternehmen ist sicherlich für jeden Abschlussprüfer ein Horror-Mandat.

Ein Blick auf die Zahlen von Adler

Durch die Immobilienverkäufe der Vergangenheit sind die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr weiter gesunken. Sie liegen inzwischen bei lediglich 193 Mio. € und damit knapp 20 % unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes.

Zur besseren Einordnung der Umsatzerlöse hier ein paar Vergleiche: Weiterlesen

Update Causa Adler: Die verzweifelte Suche nach einem Abschlussprüfer – brauchen wir eine „harte“ Reform?

Kaum hat das neue Jahr richtig begonnen, geht es bei Adler wieder richtig rund. Zur Erinnerung: Freiwillig hatte sich keine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf die Ausschreibung von Adler beworben. Der Immobilien-Konzern sah sich gezwungen, das Gericht um Hilfe zu bitten. Das Amtsgericht-Charlottenburg bestellte KPMG als Prüfer. Doch diese haben abgelehnt. Und nun?

Ein Blick zurück

Spannend. Schließlich hatte KPMG sich im letzten Jahr geweigert, weiterhin die Bücher von Adler zu prüfen. Bei der traumhaften Zusammenarbeit mit dem Mandanten keineswegs verwunderlich, denn schließlich war Adler bei der Vorgabe von Unterlagen nicht kooperativ. Dazu kommt noch die Ankündigung des Verwaltungsratschefs, dass für 2022 ein uneingeschränktes Testat angestrebt werde. Und in diesem Jahr ist deutlich mehr Zeit, einen testierten Abschluss vorzulegen, denn nicht mehr der 30. April wie im letzten Jahr, sondern der 31. Dezember ist dieses Jahr die finale Frist. Dass die Zeit knapp ist, um alle vom Prüfer geforderten Unterlagen diesem zur Verfügung zu stellen, wird also dieses Jahr nicht mehr durchgehen. Weiterlesen

Update Causa Adler: Ende der Party

Sinkende Immobilien-Preise bescheren Adler hohe Verluste

Endlich. Die Quartalsmitteilung der Adler Group zeigt nun deutlich die Auswirkungen der aufgeblähten IFRS-Bilanzen eines Immobilien-Konzerns. Oder anders ausgedrückt: Die Party der Wertsteigerungen ist zu Ende. Jetzt wird der Luftballon nicht mehr aufgeblasen, sondern die Luft entweicht – und zwar en masse. Was genau es damit auf sich hat? Schauen wir uns die Quartalsmitteilung zum 30.09.2022 etwas genauer an.

Wieso Adler einen Verlust von 925 Mio. € ausweist

Ein Vergleich einiger Zahlen liefert interessante Erkenntnisse. Anders als noch im Vorjahr hat Adler nun erstmals keine dreistelligen Millionenbeträge mehr als Wertsteigerungen der Immobilien ausgewiesen. Ganz im Gegenteil: Während in den ersten drei Quartalen 2021 noch eine Wertsteigerung in Höhe von 571 Mio. € ausgewiesen wurde, zeigen die Zahlen für den Vergleichszeitraum 2022 einen Verlust in Höhe von 370 Mio. €. Kurzum: Die aktuellen Werte der Immobilien in der Bilanz mussten nach unten (!) korrigiert werden. Weiterlesen

Update Causa Adler – Dreistellige Millionenbeträge zu „attraktiven“ Konditionen verschafft dem verschuldeten Konzern etwas Luft

Bei dem Immobilien-Konzern Adler ist es schon lange sehr unruhig. Vor dem Wochenende (25.11.2022) gab es ausnahmsweise eine positive Meldung aus Investorensicht: Die existenzbedrohende Lage, so hat es der Verwaltungsratschef Kirsten ausgedrückt, konnte abgewendet werden. Darüber lässt sich sicherlich streiten. Doch feststeht: Adler hat etwas Zeit gewonnen. Der Beitrag gibt einen kurzen Überblick über die aktuellen Ereignisse.

Neue Fremdfinanzierung gesichert

Adler hat sich mit einigen seiner Gläubiger geeinigt. Der Konzern erhält zur Stabilisierung etwas Kleingeld.  Bis zu 937,5 Mio. €, um genau zu sein. Attraktiv ist das Darlehen allemal: Schlappe 12,5 % Zinsen werden fällig, das Darlehen läuft bis Ende Juni 2025. Ach ja, die Verzinsung ist endfällig. Wofür Adler das Kleingeld benötigt? Um alte Finanzverbindlichkeiten zu refinanzieren. Und die Bedingungen? Neben den bereits genannten attraktiven Zinsen muss Adler ein positives Sanierungsgutachten vorlegen. Weiterlesen

Hauptversammlung der Adler Real Estate: Kreative Interpretation des Immobilienkonzerns können nicht überzeugen

Der Immobilienkonzern Adler kommt nicht aus den Schlagzeilen. Auch die Hauptversammlung der Adler Real Estate AG machte deutlich, dass die Aktionäre eine ordentliche Portion Wut im Bauch haben. Wenn auch der Antrag auf eine Sonderprüfung der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger nicht genehmigt wurde – was angesichts des Großaktionärs Adler Group S.A. nicht verwunderlich ist – muss der Konzern mit weiterem Gegenwind rechnen.

Daniel Bauer, Vorstand der SdK, äußerte sich zum weiteren Vorgehen der Anlegerschutzvereinigung wie folgt: „Unsere Sonderprüfungsanträge wurde ebenfalls mit den Stimmen der Adler Group abgelehnt. Wir werden nun eine gerichtliche Durchsetzung der Sonderprüfung forcieren.“ Weiterlesen

Serie Bilanzskandale: Adler hat Zoff mit der Bafin – die fetten Jahre sind vorbei

Die Bilanzkontrolle wurde reformiert. Dies ist nur eine der Folgen aus dem Wirecard-Skandal. Seit Anfang dieses Jahres ist die Bafin alleine zuständig für die Bilanzkontrolle. „Mehr Biss“ wurde versprochen. Bei der Adler Group zeigt sich nun ein Novum: Die Bafin informierte Anfang August erstmals über einen festgestellten Fehler im Jahresabschluss während einer noch nicht abgeschlossenen Prüfung.

Das Adler damit nicht einverstanden ist und Rechtsmittel einlegen will, ist nicht verwunderlich, denn schließlich geht es um die Bewertung der Immobilien. Auch der Rückzug von LEG letzte Woche beim Kauf von mehr als 15.000 Einheiten, der endlich etwas Liquidität in die Kasse gespült hätte, drückt so einiges aus.

Und Ende August steht die Hauptversammlung bei Adler Real Estate an. Weiterlesen

Serie Bilanzskandale: Was die Causa Adler von Wirecard unterscheidet

Eigentlich sollte der Beitrag für Mai schon längst erschienen sein. Doch der Fall der Adler Group hat mir meinen Zeitplan durcheinandergewirbelt. Was ist passiert? Handelt es sich wirklich um einen Bilanzskandal? Warum ist der Fall nicht so eingebombt wie im Sommer 2020 der Causa Wirecard? Die Antworten dazu gibt es in meinem Blogbeitrag.

Was in den letzten Wochen passiert ist

Der Bericht der Sonderuntersuchung von KPMG wurde am 22. April 2022 veröffentlicht. Die Sonderuntersuchung wurde im vergangenen Jahr übrigens beauftragt, weil der Shortseller Fraser Perring dem Unternehmen Bilanzmanipulationen vorgeworfen hatte. In dem Bericht von KPMG zeigte sich unter anderem, dass es bei der Bewertung der Immobilien zwischen KPMG und Adler einige Differenzen gegeben hat. Und dabei wurden nur ein Teil der Projekt- und Wohnimmobilien analysiert. Das Problem dabei? Der Zeitwert wurde von KPMG geringer bewertet als von Adlers Gutachtern. Dabei geht es um immerhin ca. 700 Mio. € – ein nennenswerter Betrag für das SDAX-Unternehmen.

Zu diesem Zeitpunkt war die spannende Frage: Würde Adler am 30. April wie angekündigt einen testierten Geschäftsbericht für das Jahr 2021 vorlegen? Die Antwort dazu gab es am Freitagabend. Weiterlesen